Führung «Justizvollzugsanstalt Bostadel»



Am 11. April 2024 wartete eine interessierte Gruppe von Verbandsmitgliedern vor den Toren der Justizvollzugsanstalt Bostadel auf Einlass. Die Justizvollzugsanstalt Bostadel ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit und wird von den Kantonen Basel-Stadt und Zug betrieben. Die Justizvollzugsanstalt Bostadel gehört zum Strafvollzugskonkordat der Nordwest- und Innerschweiz, in dem die Kantone Basel-Stadt, Basel-Land, Solothurn, Aargau, Bern, Luzern, Zug, Uri, Schwyz, Nidwalden und Obwalden zusammengeschlossen sind.

Der Direktor, Andreas Gigon, erklärte uns eingangs mit viel Engagement und Humor den Werdegang der nunmehr fast 50-jährigen Anstalt und informierte uns über die relevanten Facts&Figures anhand einer Präsentation. Der Bostadel betreibt verschiedene Abteilungen im Normal-, Gruppen- und Einzelvollzug mit total 120 Gefangenen aus 40 Nationen und beschäftigt 95 Angestellte. Eine Instandsetzung und Erweiterung der JVA Bostadel sind zwischen 2027 – 2032 geplant. Anschliessend wurden wir in den Empfangsbereich für die neu Eingewiesenen geführt und sahen Arrestzellen. Wir nahmen einen Augenschein von einigen Produktionsstätten, z.B. von der Korbflechterei, der Kartonage, der Ablaugerei, der Metallbearbeitung sowie der Stuhlflechterei, sahen den Speisesaal für alle Häftlinge, die Bibliothek, den Kiosk und das Zahnarztzimmer. Zum Schluss hatten wir Gelegenheit, die zur Verfügung stehenden Sportgeräte sowie den Hof für Spaziergänge zu besichtigen. Ganz eindrücklich war, wie wir uns unter den hohen Sicherheitsvorkehrungen bewegen konnten. Im «Haifischbecken», der Raum zwischen den Gebäuden und der Mauer, erblickten wir Barry, ein «Spezialist» der Diensthundestaffel, auf seinem Kontrollgang. Ein System ist im Einsatz, um den Luftraum über dem Bostadel von möglichen Abwürfen via Drohnen zu detektieren.

Herzlichen Dank an Herrn Gigon und seinem Begleiter. Viele Fragen wurden gestellt und jede einzelne beantwortet.

Das Amt für Wald und Wild gewährte uns Gastrecht im Forstwerkhof und wir konnten bei einem kleinen Apéro die gewonnenen Eindrücke verarbeiten und den Abend ausklingen lassen.